
Braunschweig ist einer der aussichtsreichen Wohninvestmentmärkte in Norddeutschland – was das Rendite-Risiko-Profil betrifft ist der Standort interessanter als Hamburg. Das ist ein Ergebnis der Studie "Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten & Perspektiven 2018" von Wüest Partner, die 15 Oberzentren analysiert hat. Auch Hannover, Lüneburg und Osnabrück schneiden demnach besonders gut ab. Bei einer höheren Risiko-Akzeptanz sind Wolfsburg, Bremerhaven und Schwerin geeignet für Investitionen.
Braunschweig ist einer der aussichtsreichen Wohninvestmentmärkte in Norddeutschland – was das Rendite-Risiko-Profil betrifft ist der Standort interessanter als Hamburg. Das ist ein Ergebnis der Studie "Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten & Perspektiven 2018" von Wüest Partner, die 15 Oberzentren analysiert hat. Auch Hannover, Lüneburg und Osnabrück schneiden demnach besonders gut ab. Bei einer höheren Risiko-Akzeptanz sind Wolfsburg, Bremerhaven und Schwerin geeignet für Investitionen.
In Hamburg sind der Studie zufolge aktuell durchschnittliche Bruttorenditen von 3,6 Prozent zu erwarten, während es in Braunschweig durchschnittlich 5,7 Prozent sind, und das "bei einem vergleichsweise geringen Risiko", wie Volker Ottenströer, Leiter der Hamburger Niederlassung von Wüest Partner Deutschland sagt. Auch Hannover, Osnabrück und Lüneburg toppen die Metropole Hamburg mit ihrem Renditeniveau bei nur leicht höherem Risiko.
Auch Dr. Lübke & Kelber hatte bereits Ende des vergangenen Jahres Osnabrück, Wolfsburg und Braunschweig empfohlen. Wer auf mehr Rendite aus sei, müsse abseits des "Mainstream" investieren, hieß es da.
Deutschlandweit ist das Renditeniveau für Wohnimmobilien mittlerweile selbst in den B-Städten unter die Drei-Prozent-Marke gerutscht, wie eine Studie von Bulwiengesa zeigt. Renditeorientierte Investoren müssen sich demnach Nischen suchen.
Kaufpreise steigen doppelt so schnell wie die Mieten
Alle 15 von Wüest Partner untersuchten norddeutschen Städte verzeichnen seit 2008 erhebliche Steigerungen bei den Preisen und Mieten. In Rostock beispielsweise erhöhten sich die Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser um 114 Prozent. Aber auch in Hamburg, Hannover, Oldenburg, Schwerin, Wolfsburg und Kiel verdoppelten sich die Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser in den vergangenen zehn Jahren.
Die Mieten stiegen insbesondere in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Osnabrück, Hamburg und Oldenburg beträchtlich. In den Orten ohne Mietpreisbremse erhöhten sich nach Auffassung von Wüest Partner die Mieten am wenigsten mit 17 bis 20 Prozent in Schwerin, Wilhelmshaven und Bremerhaven.
"Investoren sollten den Markt fest im Blick behalten, denn im Falle einer Zinswende kann eine abnehmende Untermauerung der Kaufpreise durch erzielbare Mieten zu einer Destabilisierung der Immobilienwerte führen." (Jan Bärthel, Geschäftsführer und Partner bei Wüest Partner Deutschland)
Veränderung der durchschnittlichen Mieten und Kaufpreise seit 2008
Miete | Mehrfamilienhäuser | Eigentumswohnungen | |
Wolfsburg | + 83,7 Prozent | + 102 Prozent | + 109 Prozent |
Braunschweig | + 59,5 Prozent | + 78 Prozent | + 116 Prozent |
Hannover | + 57,5 Prozent | + 107 Prozent | + 106 Prozent |
Osnabrück | + 55,3 Prozent | + 65 Prozent | + 108 Prozent |
Hamburg | + 54,8 Prozent | + 107 Prozent | + 116 Prozent |
Oldenburg | + 50,7 Prozent | + 102 Prozent | + 155 Prozent |
Bremen | + 49,9 Prozent | + 98 Prozent | + 89 Prozent |
Lüneburg | + 41,8 Prozent | + 74 Prozent | + 96 Prozent |
Lübeck | + 41,4 Prozent | + 77 Prozent | + 105 Prozent |
Kiel | + 41,1 Prozent | + 101 Prozent | + 122 Prozent |
Flensburg | + 38,3 Prozent | + 72 Prozent | + 167 Prozent |
Rostock | + 22 Prozent | + 114 Prozent | + 96 Prozent |
Bremerhaven | + 20,2 Prozent | + 72 Prozent | + 73 Prozent |
Wilhelmshaven | + 19,2 Prozent | + 52 Prozent | + 19 Prozent |
Schwerin | + 17 Prozent | + 102 Prozent | + 46 Prozent |
Quelle: Wüest Partner Deutschland
Prognose der Miet- und Kaufpreisentwicklung
Für die Mehrzahl der untersuchten Städte prognostiziert Wüest Partner positive Entwicklungstendenzen.
Deutliches Mietsteigerungspotenzial weisen insbesondere Lüneburg und Osnabrück auf. In beiden Städten decken die Baufertigstellungen mit 62 beziehungsweise 56 Prozent nur etwa die Hälfte des Neubaubedarfs. Für Rostock, Wolfsburg, Bremerhaven und Schwerin erwarten die Marktexperten stabile Tendenzen. Lediglich Wilhelmshaven wird eine leicht sinkende Mietentwicklung prognostiziert.
Stabile Preise bei Wohninvestments
Derzeit sprechen weiterhin einige Argumente für stabile Preise von Wohninvestments in den norddeutschen Zentren: steigende Mieten, geringe Leerstände, stabile Wirtschaftslage, Zuwanderung und Urbanisierung, (zu) geringe Neubautätigkeit sowie mangelnde alternative Kapitalanlagemöglichkeiten (anhaltender Anlagedruck). Am geringsten ist der für 2018 ermittelte Leerstand in Hamburg (0,6 Prozent) und Oldenburg (0,9 Prozent), am höchsten in Schwerin mit 8,9 Prozent.
Wüest Partner geht davon aus, dass in Hannover, Braunschweig, Lübeck, Oldenburg, Osnabrück, Lüneburg und gegebenenfalls auch in Hamburg die Preise weiterhin leicht steigen werden.
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